Donnerstag, Juli 31, 2008

Falls wer meine Bücher gewinnen will:

Das geht bei RTL2, wenn man diesem Link folgt. Endet am 14.8.!

Ein bisschen Musik, bei dem Wetter.


Tricky, Black Steel. Eine Coverversion von ... na?

Mittwoch, Juli 30, 2008

***Noch mehr Werbung***

Glorreich verpasst hab ich diese Sendung von Lenore Lötsch auf NDR Kultur. Aber kann man ja alles nachlesen. Zum Beispiel steht da:
"Doch das Krimipublikum der Hansestadt liebt sie trotzdem: Vielleicht, weil der Mörder nicht immer ein Rostocker ist, vielleicht weil das, was mit einer geräderten Leiche beginnt, tief in die deutsch-deutsche Vergangenheit zurückführt, ganz sicher aber, weil es gut geschriebene und packende Krimis sind. "Es gibt drei Bücher und ich bin der Meinung die Figuren brauchen ein bisschen Urlaub. Ich auch." sagt Henrike Heiland, die am Ende des Rostocker Krimibummels in einer Kneipe am Stadthafen sitzt, in der auch Kommissar Erik Kemper schon bei Whisky und Bier versumpfte. Sie bestellt sich passenderweise noch einen Tomatensaft."

***Werbung***

Die Ostseezeitung druckte unlängst ein Interview über die Ostseekrimis. Im Archiv nachzulesen, leider kostenpflichtig. War aber ne Doppelseite mit Foto.

(Fotonachweis: Renate Gundlach/Ostseezeitung. Verwendung honorarpflichtig.)

Dienstag, Juli 29, 2008

Rettung

Steakhouse, irgendwo in Berlin.

Bedienung A
Bedienung B
HH

A: Was kann ich für Sie tun?
HH: 180g-Steak, blutig, Pommes, Ketchup. Sonst nichts, bitte.
A: Sie können sich an der Salattheke ...
HH: Danke, lieber nicht.
A: Der Salat ist im Preis inbegriffen.
HH: Danke, aber wirklich nicht.
A: Unser Salat ist frisch!
HH: Glaub ich sofort! Ich hab's nur nicht so mit Rohkost, im Moment.
A: Mit Rohkost!
HH: Salat? Rohkost?
A: Dann bringe ich Ihnen ein Stück Brot mit Knoblauchbutter.
HH: Nee, besser nicht. Ich soll glutenfrei essen.
A: Glutenfrei!
HH: Weizen, Gluten, hm?
A: Also wirklich!
HH: Ich kann's nicht ändern! Bringen Sie mir doch einfach 180g blutiges Steak mit Pommes und Ketchup. Ok?
A (rauscht ab)
B (wanzt sich ran): Jaja, das hört man ja jetzt immer öfter ...
HH: Was? Pommes mit Ketchup?
B: Allergien und so was ... Da fragen immer mehr Kunden nach ...
HH: Is ja auch nicht schön. Und wenigstens wird man so langsam ernst genommen. Vor zehn Jahren war das ja noch ein Drama ...
B: Ja, ich weiß ... Wissen Sie, da fragt dann jemand, ob irgendwas im Essen drin ist ...
HH: Kenn ich gut.
B: ... und ich denk dann, nee, das ist da sicher nicht drin, und das sag ich dann auch so, und dann, wir haben ja in der Küche so Listen, so mit ganz genau den Inhaltsstoffen, da steht ja alles drauf, wissen Sie.
HH: Super Sache. Rettet so manchem das Leben.
B: Da schau ich dann immer mal nach und dann seh ich, hups, das ist ja doch da drin!
HH: Oh! Und das sagen Sie dann auch den Kunden?
B (druckst rum): Wie sieht das denn aus, wenn man da erst sagt nein, und dann ja, die haben ja dann schon bestellt ...
HH: Oh!
B (strahlt): Aber jetzt lern ich das alles auswending, damit ich immer besser weiß, was wo drin ist.
HH: Oh!
B: Ja, Kundenservice wird hier ja ganz groß geschrieben, das muss man auch mal sagen, unser Chef, der achtet da schon sehr drauf.
HH: Und der achtet auch drauf, dass der Krankenwagen immer schön schnell vor Ort ist?
B (enthusiastisch): Ja, ja, der ist immer ganz flott da, der Krankenwagen! Da ist der Chef ... (stutzt) Sie meinen jetzt aber nicht, dass das eine was mit dem anderen ...

Space Cake

Putzfrau P (aus Berlin)
HH

HH: Und wie geht's Ihnen so?
P: Aaaach, guuuut, ich viel neue Kunde!
HH: Na is doch super!
P: Ist eine junge Mann, seeeehr nett und gut aussehen! Ist aber komisch die eine Mal ...
HH: Wer - der Mann war komisch?
P: Nein, nein, ist nicht da, der Mann, aber ich machen Putzen in seine Schrank, sagt er mir, hier putzen, war Schrank mit lauter Süßes und Plätzchen und ich putzen und putzen und denken, Danka, hat der Mann so viel Sache, kannst Du essen von Sache, und ich sehen Plätzchen, sind gaaanz klein, wie Fingernagel, und denken, so kleine Plätzchen, gibt sonst nicht in Deutschland, muss ich probieren! Und liegen noch eine kleine Plätzchen, ich essen, und dann, mir geht rund und rund und wird schlecht und ich liegen eine Stunde auf Sofa!
HH: Oh weia! Und der Mann?
P: Neiiiiin, der nicht da! Ich liegen auf Sofa und wissen nichts mehr! Nicht wie soll ich nach Hause kommen, wo ich wohnen, nichts mehr! So komisch mit die Plätzchen!
HH: Das waren Haschplätzchen, oder?
P: Waaaas? Drogen?
HH: Scheint so.
P: Aber ist so nett, der Mann!
HH: Tja, na ja ...
P (überlegt): Aaaach, egal. Drogen jetzt weg, kann ich wieder putzen. Ist in Ordnung, der Mann.

Samstag, Juli 26, 2008

Lesungen, Teil 2

In Lüdenscheid.

Herausgeber K
HH

K (stolz): So, und hier ist es also!
HH: Hier auf dem Hof?
K: Neiiiin, das Gebäude dort hinten.
HH: In einer Scheune?!
K: Neiiiin, das sieht nur so aus. Wir stehen hier vor dem ehemaligen Gemeindehaus, heute ist es ein Fotostudio ... Steve, heißt er ... Seinen Nachnamen weiß ich gerade nicht.
HH: Da ist ein Schild. Steve Fotoagentur. Ist das sein Nachname? Fotoagentur?
K (ignoriert HH): Sehen Sie, dort ist der Eingang. Sie werden sehen, es ist alles ganz prima. Keine Haselnüsse und nichts ... Es wird Ihnen gefallen! Folgen Sie mir! Folgen Sie mir!
HH (folgt): Und jetzt?
K: Hier entlang!
HH: Das geht nicht.
K: Wieso nicht?
HH: Das ist eine Treppe!
K: Ja.
HH: Eine sehr steile und sehr schmale Treppe, und man kann durchkucken.
K: Und?
HH: Höhenangst.
K: Nein!
HH: Doch ...
K (schweigt)
HH: Tja, was machen wir denn da jetzt ...
K (schweigt)
HH: Das ist schon sehr hoch ...
K (schweigt)
HH: Ich kann's ja mal versuchen ...
K (schweigt)
HH: Vielleicht, wenn ich die Augen zumache ...
K (schweigt)
HH: ... und mich am Geländer festhalte ...
K (schweigt)
HH: ... ich probier das einfach mal.
K (erfreut): Sehen Sie, Frau Heiland, es gibt doch immer für alles eine Lösung! Und Sie können auch nicht sagen, ich hätte Sie zu irgendwas überredet!

Referrer-Auslese

schienenselbstmord
erhängen clogs
vollbusige blondine fitnesstudio
metzgerei gerth solms
tengelmann umgebaut
rewe solms
adresse treppenviertel elbe
schuhe hinten offen stumpfhosen
usedom krimi
hausfrauensex coburg
heiratsmarkt irland
meine neuen putzfrau
lichter über lüdenscheid
strumpffetischist
lüdenscheider knopfmuseum
videothek burgsolms

Go Baby Go!

Lesungen, Teil 1

Dramatis Personae:
Presse P
Herausgeber K
HH

P: Und wie sind Sie denn so auf Frau Heiland aufmerksam geworden?
K: Ach, da gab es diese eine Lesung in der Pfalz, erinnern Sie sich noch, Frau Heiland?
HH: Oh! Ja! Schlimm!
K (will etwas sagen): Äh ...
P (unterbricht): Inwiefern schlimm?
HH (lästert eifrig): Also es gab keine Mirkofonanlage. Das ist ja erstmal nicht schlimm, ich hab ja eine laute Stimme, wenn ich will, aber der Raum war ganz langgezogen und machte dann noch einen Knick nach hinten. Dazwischen war eine Trennwand. Akustisch eine Katastrophe ...
K (unterbricht hastig): ... und Frau Heiland hat das hervorragend gemeistert! Ich war sehr beeindruckt! Eine wundervolle Lesung!
HH (lästert weiter): ... und sie hatten da so ein Stehpult, und weil ich ja so klein bin, musste ich dauernd auf Zehenspitzen stehen, damit ich überhaupt was ablesen konnte. Also stand ich auf Zehenspitzen, da kann man die Stimme gar nicht richtig stützen, naja und dann brüllte ich eine halbe Stunde lang die Leute an ...
K (hastig): ...wundervoll hat sie das gemacht, ganz souverän!
P: Und die Leute konnte man nicht irgendwie anders setzen? Näher zusammen oder sowas?
HH: Nein, es war ja in einem Restaurant, und die Leute haben gegessen.
K (versucht zu retten): Eine Menülesung, wundervolle Idee ...
HH: Das war übrigens ein Haselnussmenü, und ich bin allergisch auf Haselnüsse. Damit bringt man mich um. Ich konnte die ganze Zeit nichts essen und hab mir dauernd Antihistamine reingeworfen. Danach war ich komplett platt.
P (skeptisch zu K): Und in dem Zustand haben Sie Frau Heiland kennengelernt?
K (verwirrt): Das war alles gar nicht so schlimm, wie sich das jetzt anhört, sie hat das wundervoll gemacht, einfach wundervoll ... (letzter Versuch) Und stellen Sie sich mal vor, wenn sie da schon so wundervoll liest ... Wie ist es dann erst ohne Haselnüsse und mit Mikro?
P (zweifelt): Mhm.
K (zu HH, zischt): Das mit der PR üben wir nochmal!

Dienstag, Juli 22, 2008

Weitergeleitet

Das gefällt mir. Holm Friebe über Dessau, Bauhaus und Sex trotz Regel. (Ich freu mich auf neue Referrer!)

Erste Sätze

Dramatis Personae:
Herausgeber K
HH

K: Morgen, Frau Heiland!
HH (panisch): Ich hab schon angefangen! Ich hab schon angefangen! Ehrlich!
K: Ah, wie schön! Für was haben Sie sich denn entschieden?
HH (zögerlich): Na ja... also ich hab schon den ersten Satz!
K (motivierend): Das ist oft schon viel wert. Verraten Sie ihn mir?
HH: Nee klar.
K (schmeichelnd): Also mir können Sie's doch sagen!
HH: Ja. Nee klar.
K (verunsichert): Ich les ihn doch sowieso irgendwann!
HH: Nee klar!
K (wird langsam nervös): Gut, gut, so sind sie, diese Autoren ... Abergläubisch bis zum Abwinken ... Sie müssen ihn mir ja auch nicht verraten. Lassen Sie sich Zeit! Noch haben wir welche!
HH (seufzt): Nee klar! ... ist der erste Satz! Der erste Satz ist: Nee klar! So fängt die Geschichte an! Nee klar! Der Opa hat ja jetzt auch Internet.
K (verwirrt): Aaaaahaaaa?
HH: Nich gut?
K (Zittern in der Stimme): Schreiben Sie mal ruhig, wir sehen ja dann ...

Sonntag, Juli 20, 2008

Experimente

Dramatis Personae:

Herausgeber K
HH

K: Ah, Frau Heiland!
HH (schlechtes Gewissen): Ich … ich fang gleich morgen an! Ich hab nur erst … ich wollte noch schnell …
K (beschwichtigend): Neiiiiiin, deshalb ruf ich nicht an. Wir haben ja noch Zeit. Ich wollte nur eine Sache klären, bevor Sie anfangen.
HH: Licht, jaja, ich weiß schon, da hab ich auch drüber nachgedacht, und vielleicht geht es ja auch ohne, also mir schwebt da so eine Geschichte vor, da bräuchte man das gar nicht, sondern …
K (beschwichtigend): Neiiiiiin, alles in Ordnung. Wie gesagt, nur eine kleine Sache, die ich klären wollte. Sie, ähm, wissen, dass Sie eine Kurzgeschichte schreiben sollen?
HH: Öh – ja …?
K (pädagogisch): Und Sie wissen auch, was eine Kurzgeschichte ist, also, klassischerweise, ich meine, natürlich wissen Sie, was eine Kurzgeschichte ist, Sie haben ja Literatur studiert, selbstverständlich wissen Sie, was eine Kurzgeschichte ist, tja, und deshalb wollte ich nur noch mal schnell mit Ihnen darüber reden, dass wir in der Tat gerne eine Kurzgeschichte von Ihnen hätten.
HH: Ääääh … mhmpf?
K (führt aus): Sehen Sie, manche Autoren meinen, gerade bei so einer Anthologie, Sie müssten da unbedingt – nein, ich formuliere es anders: Manche Autoren, äh, wachsen über sich hinaus und, äh, gehen unkonventionelle Wege um, äh, etwas Neues, ja Einzigartiges, noch nie Dagewesenes …
HH: Mhmmm?
K (schwadroniert): Sie erfinden das Genre neu und geben sich Experimenten hin …
HH: Ist das so?
K (eifrig): Ja, und eben genau deshalb wollte ich Ihnen noch mal ans Herz legen, dass wir gerne eine Kurzgeschichte hätten, so in der Art, wie Kurzgeschichten eben sind.
HH: Ich hatte auch nichts anderes vor.
K (erleichtert): Ach das find ich aber gut! Wissen Sie, Sie können wirklich alles machen. Alles! Erzählperspektive und so, da sind Sie ganz frei! Nur sollte es eben … einfach normale Prosa sein. Ich will Sie da nicht einschränken, nur eben – Prosa. Also, wie man halt so Kurzgeschichten gemeinhin schreibt. Oder andere Geschichten. Prosa. Nicht nur … Dialoge, auch … Handlung. Prosa.
HH (misstrauisch): Gibt es einen bestimmten Grund, warum Sie mir das …
K (hastig): Nein! Nein! Nur vielleicht … (druckst herum) Sie hatten da doch mal …
HH: In Hell’s Bells? Die haben Sie gelesen?
K (abwiegelnd): Nun ja, das war ja nun keine Prosa, sondern …
HH: Hat Ihnen nicht gefallen?
K (verhaspelt sich): Dochdoch! Doch! Brillant! Bis auf ein paar Längen im Mittelteil … Doch! Und Ihr Blog, alles ganz wunderbar! Aber da Sie ja nun immer so, ähm, gerne auch mal, hm, außergewöhnliche Wege beschreiten …
HH: Also Prosa.
K (erlöst): Ach ich bin ja so froh, dass Sie das von sich aus auch so sagen!

Samstag, Juli 19, 2008

Das ist jetzt nichts für Vegetarier. Oder Veganer.

Ist das nicht großartig, der Metzger Gerth ist tatsächlich im Internet. Und in der Chronik hat er stehen:

"2002: Deutschland wird Vize-Weltmeister im Fußball.
Hubertus Gerth übernimmt die Leitung der Metzgerei Gerth.

2008: China öffnet der Welt seine Türen für Olympia. Die Metzgerei Gerth öffnet ihre Türen Weltweit Im Internet."


Bei "Geschichte der Metzgerei". Suuuper!

Hubertus, falls Du das liest und Dich erinnerst - ich bin die kleine Schwester von der Andrea und die Cousine von der Kerstin, gell - schick mir ne Mettwurst!

Referrerauslese

bedeutung des nachnamen heiland (und? was kam raus?)
kleinmannsyndrom (das ist einer der top-referrer!)
shipspotting
schmuggelfahrt hamburg
soho aktenordner
ende der eckkneipe
run upstairs
du hast möglicherweise javascript deaktiviert oder verwendest eine ältere version des adobe flash player (hey, bitte, ungefähr 20 mal...)
smarf (smarf?)
eisdiele burgsolms (die gibt's noch?)
versaut reden (ok. das ist nur wegen smarf, glaub ich)
lisdoonvarna heiratsmarkt termin
lisdoonvarna irland heiratsmarkt
schöne frauen mit strümpfen (und viele weitere varianten inkl. fetischisten)
taube fuesse bei leberzirrhose (wahahaaa!)
metzgerei gerth solms oberndorf (schönen gruß an den hubertus, ja? er macht die beste mettwurst in ganz mittelhessen, ach was sag ich - die beste überhaupt! hubertus, yeah!)

Man hat mich gezwungen.

Ich meine, es ist eine super Sache, in einem Artikel mit Anne Chaplet und Andrea Maria Schenkel genannt zu werden. Aber die durften wenigstens ihre offiziellen Pressefotos abgeben. Wen man auf meinem Bild nicht sieht: die Anthologie-Herausgeber Dr. Knorr und H.P. Karr. Der eine zielt mit einer abgesägten Schrotflinte auf mich, der andere hält den Vertrag in der einen, ein Feuerzeug in der anderen Hand.

Kein Licht in Lüdenscheid

Dramatis Personae:
Herausgeber K
HH

K: …und Ihnen hätten wir dann Lüdenscheid zugeteilt.
HH: Ah. Lüdenscheid!
K: Kennen Sie?
HH: Nö, aber kann ja noch. Man fährt halt immer dran vorbei, Sauerlandlinie … Vielleicht kann man so eine nette Autobahngeschichte machen? Der Sauerlandlinienkiller oder irgendwas.
K (entsetzt): Sauerl…
HH: War ein Spaß!
K (fängt sich): Also Lüdenscheid, das ist ja … auch ganz interessant.
HH: Ich find bestimmt was.
K (gräbt im Gedächtnis): Die Stadt liegt zum Beispiel auf sieben Hügeln.
HH (plaudert): Ach! Das tun ja so einige. Edinburgh zum Beispiel …
K (unterbricht gelangweilt): Wirklich? Naja. Lüdenscheid liegt auf sieben Hügeln, und dann wäre da noch das Knopfmuseum …
HH (plaudert): Knöpfe! Knöpfe sind toll. Ich hab mal wo zur Miete gewohnt, da hatte die Vermieterin eine Knopffabrik gehabt. Also früher mal. Jetzt nicht mehr. Jetzt ist sie ja schon 84 und …
K (unterbricht gelangweilt): Prima. Prima. Aber worauf ich Sie eigentlich aufmerksam machen wollte: Lüdenscheid ist ja die Stadt des Lichts! (Kunstpause)
HH (zögerlich): … dazu fällt mir gerade nichts ein.
K (kommt in Fahrt): Doch, Stadt des Lichts! Die machen Lichtinstallationen in der ganzen Stadt, und dann gibt es da einige Firmen, die stellen sowas her… Gucken Sie sich das mal an, das ist interessant!
HH (tonlos): … Licht …
K (vollauf begeistert): Licht! Überall! Hach, das wäre doch eine Story, irgendwas mit Licht!
HH: ….irgendwas mit Licht …
K (ekstatisch): Ich will Sie ja zu nichts überreden, aber – je länger ich drüber nachdenke – wenn Sie das mit Licht machen könnten, das wäre richtig toll!
HH: M-hm.
K (überschlägt sich): Licht, Frau Heiland! Licht! Licht in Lüdenscheid! Das ist Ihre Geschichte! Ach, Sie wissen gar nicht, wie sehr ich mich drauf freue! Licht in Lüdenscheid!
HH: Vielleicht … jemand legt die Stromversorgung von Lüdenscheid lahm, und die Geschichte heißt dann „Kein Licht in Lüdenscheid“.
K: Wie, jemand legt die Stromversorgung lahm? Dann haben wir ja kein Licht mehr!
HH: Sag ich doch.
K: Aber … in der Stadt des Lichts kein Licht?!
HH: Das wäre doch nur … Vergessen Sie’s. Ich denk mal weiter nach. Ich hab ja noch ein bisschen.
K: Aber nicht, dass Sie mir da ohne Licht ankommen, ja? Ich will Sie wirklich zu nichts überreden, aber das mit dem Licht …

Long Live Lüdenscheid!


Noch gute sechs Wochen, und die "Mord am Hellweg"-Antho erscheint mit einer super Lüdenscheidgeschichte von mir. Super deshalb, weil Lüdenscheid.

Dienstag, Juli 15, 2008

"Der Tee bleibt hier"

Bekanntes Fünf-Sterne-Hotel, Marylebone, London.

Dramatis Personae:
HH
Maitre d'

HH: Das ist wirklich ein wunderschönes Hotel...
M: Ja, das wissen wir.
HH: ...aber die Akustik ist leider etwas...
M: Die Akustik ist wundervoll.
HH: ...ich muss doch diesen Herrn hier aufnehmen.
M: Tonaufnahmen ja, Bildaufnahmen nein.
HH: Genau. Die Tonaufnahme ist ein bisschen das Problem wegen der Akustik...
M: Wir haben Ihnen extra diesen Tisch in der ruhigsten Ecke gegeben. Da sieht man Sie nicht, und Sie sind völlig ungestört.
HH: Wunderbar. Ganz wunderbar. Es ist nur, dass ich aber alle anderen Gäste auch mit aufnehme, ganz egal, wo ich hier sitze. Sehen Sie, dieser Wintergarten ist wirklich toll, aber...
M: Der Wintergarten ist wunderschön.
HH: Richtig. Nur, ich kann hier wirklich nicht aufnehmen. Haben Sie einen anderen Raum, wo es vielleicht ein bisschen leiser ist?
M: Sie hatten doch extra diesen Tisch reserviert!
HH: Der Tisch wurde reserviert, und offenbar war keinem von uns klar, wie die Akustik in diesem Raum...
M: Diesem wundervollen Raum...
HH: Recht so. In diesem wundervollen Raum. Die Akustik. Wie auch immer. Ich brauche einen leisen Raum.
M: Den müssen Sie mieten. Wir hätten beispielsweise Konferenzräume zum Preis von...
HH: Mieten?!
M: Was dachten Sie?
HH: Nichts. Nein. Schon gut. Was ist mit der Halle hinten?
M: Beim Hintereingang? Wenn Sie meinen...
HH: Gut. Dann gehen wir einfach dorthin.
M: Der Tee bleibt aber hier.
HH: Keine Sorge, ich bezahl ihn jetzt, und dann bring ich alles wieder zurück.
M: Der Tee bleibt hier.
HH: Aber...
M: Der Tee bleibt hier.
HH: Fünf-Sterne-Hotel, ja?

Musikstück der Woche

Wissembourg

Ich war ja letztens auch mal im Elsass. Ganz vergessen.

Cab


Driver (Cockney): Zehn Pfund zwanzig!
HH (schaut zur Bestätigung auf Taxometer; gibt zwanzig Pfund): Machen Sie zwölf.
Driver (verwirrt) (fummelt in Geldscheinen rum) (gibt Zehner zurück)
HH: Nee, jetzt haben Sie mir ja was geschenkt, dabei wollt ich Ihnen doch was schenken!
Driver: Wie soll ich das denn jetzt machen?
HH: Sie geben mir acht raus. Zwölf für Sie. Quittung für mich.
Driver: Achso. (fummelt in Münztasche rum)
HH (geduldig): Acht Pfund.
Driver: Man hört ja so schlecht in meinem Alter.
HH: Liegt vielleicht an mir.
Driver: Ja, bei Ihrem Akzent...
HH: Bei meinem... Hey! Ich hab Ihnen Trinkgeld gegeben!
Driver: Oder vielleicht kann ich auch einfach nicht rechnen...
HH: Na also.

Meeting Colin.

Da unterhält man sich gemütlich mit Herrn Cotterill im Landmark Hotel, und dann, hinterher, kaum, dass man um die Ecke gegangen ist, sowas:


Wir befinden uns hier.

Tabasco

Italiener in Marylebone.

Dramatis Personae:
HH
Bedienung B (aus Manchester)

B: Hi, ich bin Bob. Was darf ich bringen?
HH: Pasta. Mit Tomatensoße. Eine ganz einfache Tomatensoße bitte. Ohne Experimente. Nur Tomatensoße.
B: Selbstverständlich.

15 min. später:

HH (kann kaum sprechen): Bob!!!
B: Hi. Was kann ich für Sie tun?
HH: Baff iff faaf!
B: Wirklich?!
HH: Baff bebt miff!
B: Moment, ich nehm das mal wieder mit ... (rennt mit Teller weg und verschwindet in der Küche)
(lautes Geschrei aus der Küche)
B (kommt zurückgerannt, hochrot): Alfo, iff hab bi jetf mal probiert, die if wirkliff faaf.
HH (kann fast wieder sprechen): Ach waf!
B: Iff kann mir daff niff erklären. Normalerweife if die niff faaf.
HH: Wie, Fie können fif daf niff erklären?
B: Na wie da waf reingekommen if!
HH: Na fuper!
B: Daf muff Tabafko gewefen fein!
HH: Eine Flaffe?!
B: Wirklif fehr faaf.
HH: Klaffe.
B: Daff if eigentliff die Grundlage für unfere Tomatenfuppe. Und alf iff die vor fwei Tagen probiert hab, war die nof normal.
HH: Vor fwei Tagen?! Waf halten wir denn davon!
B: Dürfen wir Ihnen waf Neuef bringen?
HH: Iff weiff nif...

5 min. später:

B: Hi. Hier ift neue Fofe.
HH (probiert): Wollen Fie miff ärgern?
B: Waf? Wiefo?
HH: Daf if diefelbe, nur mit einem halben Liter Fahne gefdreckt!
B (läuft rot an): Daf if ja wohl.... (schnappt Teller und rennt in die Küche)
(lautes Geschrei aus der Küche)
B (kommt zurückgerannt): Nof ein Verfuf. Dann haben wirf. Ehrlif.
HH: Kann if gehn? Jedf? Bitte!
B: Nein, wir faffen daf!
HH: Iff will nif!
B: Warum?!
HH: Iff hab Angft!

Badewannen

Blumenladen in Maida Vale.

Dramatis Personae:

M (ca. 80), Mutter der Floristin
K (ca. 80), Kundin

HH starrt derweil Orchideen an.

M: Und der Enkel spielt noch Fußball?
K: Ein reizender kleiner Bursche, besucht seine Oma nach jedem Training!
M: Bringt aber hoffentlich nicht die dreckigen Trikots mit?
K: Nein, das macht meine Schwiegertochter! Und geduscht ist er auch jedes Mal. Ich hab ja gar keine Arbeit mit ihm.
M: Ach, wo duscht er denn?
K: Ich glaube, sie haben Duschen irgendwo im Fußballstadion.
M: Im Fußballstadion!
K: Da ziehen sie sich ja auch um.
M: Duschen!
K: Was es alles gibt…
M: Wird man denn da richtig sauber, unter so einer Dusche?
K: Was man heutzutage alles macht, duschen, das gab’s zu unserer Zeit gar nicht.
M: Meine Tochter hat auch eine Dusche. Aber sie hat trotzdem eine Badewanne.
K: Richtig so. Richtig so.
M: Wir haben früher nie geduscht.
K: Heute duschen sie gleich mehrmals am Tag.
M: Das macht man jetzt so. Mindestens einmal am Tag wäscht man sich.
K: Das war früher anders.
M: Einmal in der Woche in die Wanne.
K: Reicht ja auch! Reicht ja auch!
M: Wird man denn da richtig sauber, unter so einer Dusche? Das frag ich meine Tochter jedes Mal.
K: Das gab’s zu unserer Zeit gar nicht.
M: Ich muss meine Tochter mal fragen, ob man da richtig sauber wird.
K: Aber mein Enkel, ein reizender kleiner Bursche. Mit dem hab ich keine Arbeit.
M: Und er ist sauber nach dem Fußball?
K: Sagt er.

Mittwoch, Juli 09, 2008

Hightech

Ich habe immer diese schrecklichen Zettel von den Paketdiensten im Briefkasten: Ich soll mein Paket wahlweise abholen bei Nachbarn, in der Naturheilpraxis, in der Post (aber nicht vor 10 Uhr am nächsten Tag) oder in der Packstation. Manchmal soll ich auch irgendeine teure Servicenummer anrufen und einen neuen Termin ausmachen. Warum man mir die Pakete nicht persönlich aushändigte, blieb bis gestern ein Rätsel. Aber den UPS-Mann, den hörte und sah ich, als ich zufällig am Fenster stand, und nun weiß ich: Die Herren Zusteller klingeln falsch. Sie drücken auf dem Namensschildchen herum und denken: Gut, das war's dann. Den Klingelknof neben dem Namensschildchen ignorieren die Glücklichen.
Seit heute klebt neben der Klingel ein Schild "Klingel" mit einem Pfeil auf die Klingel. Zwei Pakete hab ich schon.

London Calling!

Und zwar hier. Streiken eigentlich die Piloten noch? So denn, bis Dienstag.

Montag, Juli 07, 2008

Ich liebe diese Frau.

Es gibt ja viel zu wenige Sängerinnen mit Selbstironie.

Sonntag, Juli 06, 2008

Samstag, Juli 05, 2008

Referrer

angst vor der arbeit wegen die kolleginnen ignorieren mich weil wegen meine herkunft und die aussprache

Wer war das? Ich hab sehr gelacht!

Smarf ersteigert Smarf!

Für 850.
Sollte die Auktion aus irgendwelchen Gründen ungültig sein (ich bitte um Nennung von Gründen), starten wir neu. Eventuell ließe sich das Ganze etwas beleben, indem wir mal klären, was so ein Smarf eigentlich ist und was er alles kann.
Kreditkarten hat er, das haben wir schon gehört. Was noch?

Freitag, Juli 04, 2008

Maria

Dramatis Personae:

Maria (Putzfrau)
HH

M: ...un die Tochter von meine Bekannte is in Neuseeland un mach Hauser zeichen.
HH: Häuser zeigen?
M: Ja! Ja! Wie heißt?
HH: Immobilienmakler?
M: Nein! Nein! Wenn komm jemand un sag: Will ich Haus mit sechs Zimmer, dann sie geh...
HH: ...und zeigt Häuser?
M: Ja! Ja! Auf die Papier! Mit Stift!
HH: Ach sie zeichnet Häuser!
M: Kann sein...
HH: Architektin?
M: Ja! In Neuseeland!

M: ...hat meine Tochter geheiraten diese Mann aus DDR, war damals DDR, is heut nich mehr, kennen Sie DDR?
HH: Jo...
M: Heiraten diese Mann aus Osten, schlimm! Schlimm! Will nich arbeiten, is gekommen, wann war das, in Berlin, mit die Tür?
HH: Äh...
M: Wo sie gemach auf die Tür! In Berlin! Vor zwölf Jahre?
HH: Ah! Die Mauer! Vor achtzehn Jahren!
M: Nein! Nich so lange!
HH: Doch!
M: So lange? Is eine faule Mann, is aus Osten. Fast wie Ausländer. Ich auch Ausländer, aber war ich bei Siemens! Nich Putze, hab ich Büro und gereden!

M: ... un sag meine Bruder zu mir, Judith, sag er, Judith, mach ich Brief schreiben mit die Computer... Weiß nich wie das heißt...
HH: E-Mail?
M: Genau. Schreib Ding auf Computer un schick meine Tochter.
HH: Ähm, Sie heißen Judith?
M: Ja! Bin ich vierte von sieben Geschwister, mein Bruder is 57...
HH: ... ich dachte Maria!
M: Nein! Nein! Judith!
HH: Aber hier steht: Maria!
M: Aaaaah, ja, Mann unten denk immer ich Maria, hab ich nich gesag, ich bin nich Maria, muss ich sagen.
HH: Aber Sie arbeiten schon seit drei Jahren für ihn!
M: Aaaaach, is Franzose, is egal.

Smarf-Auktion

Ok. Smarf hat sich als Hauptpreis angeboten, aber Chris lehnt ihn schmählich ab und gibt ihn in die Versteigerung. Na gut. Die Gebote bitte. Ich höre? Die Dame hinten links... 500... 500 von der Dame im gelben Kostüm. Höre ich 550?
(Die Währung wird dann noch festgelegt, und was mit dem Erlös gemacht wird, entscheidet Chris.)

Donnerstag, Juli 03, 2008

Shipspotting








So, liebe Hamburger, dann ratet mal, wo ich sitze. Smarf, da gehn wir dann das nächste Mal hin.



Anobella behauptet wieder mal Sachen.

So läuft das ganz bestimmt nicht ab. Eher so:

HH: Kann ich Sie zu den Zutaten was fragen? Ich bin nämlich auf so viele Sachen allergisch.
Bedienung: Auf was denn? Dann frag ich, ob's drin ist.
HH: Es geht schneller, wenn Sie mir sagen, was drin ist.
B: Oh, aber das kann ich Ihnen im einzelnen jetzt auch nicht...
HH: Dann frag ich doch am besten den Koch, oder?
B: Das ist aber sehr unüblich...
HH (seufzt): Na gut. Dann notieren Sie mal. (zählt auf) [...] ach ja und Zucchini. Die gehen weder roh noch gekocht. Haben Sie alles?
B (schwankt benommen): Ääääh, ich kann ja mal den Koch fragen... (verschwindet und kommt mit dem Koch zurück)

Es passiert dann trotzdem gerne mal, dass genau das, worauf ich allergisch bin, auf meinem Teller rumschwimmt. Ich werte das allgemein als Anschlag auf mein Leben.