Samstag, Februar 27, 2010

Nominiert für den Friedrich Glauser-Preis, bester Kurzkrimi

Zoe Beck mit "Draußen", aus "München blutrot", von der Kölnisch-Preußischen Verlagsanstalt.
Hier sind alle Nominierten.
Glückwunsch an alle (Mit-)Nominierten!

Freitag, Februar 12, 2010

Schreibübungen

Wie ist das jetzt eigentlich: Ist Jens Lindner ein Vertreter der neuen Generation, so von wegen Mash-up und Remix, achja, und Intertextualität? Wird er auch für einen Buchpreis nominiert werden, und wird man ihm ebenfalls Talent bescheinigen? Oder hat er nur schnöde abgeschrieben, weil er von sich aus nicht weiterkam, im eigenen Stil unsicher war und nicht richtig plotten konnte? Oderwieoderwas? Und wenn er, der auf seiner Homepage schon mit Zitaten um sich wirft wie kaum einer, ein talentloser Dieb ist, warum dann nicht Hegemann? Aber mal anders gesehen: Dass eine 17jährige noch auf der Suche nach ihrem eigenen Stil abschreibt, dass sie Fremderfahrungen hernimmt, weil die eigenen nun mal fehlen - das kann man sich ja fast schon denken. Sie sucht halt noch. Sie hat trotzdem Mist gebaut. Und viel Geld damit verdient. Und ihr Vater, der ja nur mit fremden Texten arbeitet, um sie irgendwie in einen neuen Kontext zu setzen, wird ihr auch nicht gerade eine Strafpredigt halten. Oder doch, wer weiß das schon.
Jedenfalls, abgeschrieben haben sie beide, ohne die Quelle zu nennen. (Etwas zu widmen, ist keine Quellenangabe, Frau Hegemann.) Das Urheberrecht zum Teufel gejagt und deutlich gemacht, dass es ihnen nichts wert ist, haben sie auch beide. Hegemann streitet dabei sogar noch die Existenz von Originalität ab. Na ja, sie ist ja noch klein, und manche Sätze, die sie sagt, hören sich an, als hätte sie jemand anders gesagt, das ist oft so mit 17, da sucht man halt noch und findet sich toll, wenn man solche Sätze sagt. Die Kontexte lernt sie vielleicht noch, und die eigene Meinung kommt hoffentlich auch eines Tages. Wenn sie wirklich begabt ist, kann sie ja dann noch mal ein Buch schreiben. Und Herr Lindner? Sollte mal seine Homepage überdenken. Und seinen Buchvertrag. Im Grunde sollte man ihm dankbar sein, denn scheinbar kommt es doch alles irgendwann ans Licht. Gut für die, die noch selbst schreiben, weil sie das ernst nehmen mit dem Urheberrecht und dem Plotten und dem Stilfinden.

Donnerstag, Februar 11, 2010

Woche, bisher

Montag: Heizungsableser ist Berufsalkoholiker und kippt erstmal seine Ration Korn, bevor er anfängt.
Dienstag: Zwei Automechaniker heben den Käfer vom Eis, um festzustellen, dass die Handbremse festgefroren ist.
Mittwoch: Verpasse zwei S-Bahnen, weil sie wundersamerweise auf einem anderen Gleis als sonst abfahren. Jedenfalls dachte ich. Na egal.
Donnerstag: Der Paketbote wirft die Pakete in den Hausflur und haut ab, bevor ich unterschreiben kann. Vermutlich sind ihm die Pakete zu schwer. Mir auch. KÖNNTE so tun, als hätte ich nie die Pakete erhalten, aber man will ja kein mieses Karma sammeln.

Mittwoch, Februar 10, 2010

Kurzprosa

Letztens auf der Damentoilette, an der Toilettentür:

"Gibt's eigentlich gar keine Klosprüche mehr?"
"Nee, wozu auch, wenn alle so doof sind wie deiner."

Donnerstag, Februar 04, 2010

Termine update

20.2. Wiesbaden, Literaturhaus Villa Clementine, mit Christiane Franke, Helge Thielking, Thomas Askan Vierich und der Debüt-Glauser-Gewinnerin 2009 Lucie Klassen.
Moderation: Alexander Pfeiffer. Beginn: 20:00.

6.3. Köln, Domforum, mit Frank Schätzing, Ralf Kramp, Andreas Izquierdo, Michel Birbaek. Beginn: 19:30.

10.3. Hamburg, Le Kaschemme: Schottischer Abend mit Axel Bogdan (Gitarre und Gesang)

21.5. Hamburg, Speicherstadtmuseum, mit Gunter Gerlach: Kriminacht mit schwarzem Humor. Moderation: Bärbel Dahms. Beginn: 19:30. Eintritt 9,50 Euro, erm. 7,50 Euro. Anmeldung empfohlen! Tel. 040 32 11 91
info@speicherstadtmuseum.de

21.6. Kerpen, Buchhandlung Moewes, Hahnenstraße 32. Lesung aus "Das alte Kind"

18.7. Starnberg, Krimi-Dampfer, mit Philipp Moog, Oliver Pötzsch, Sabine Thomas. Kurzkrimis vom Starnberger See aus der Krimi-Anthologie “Tatort Starnberger See”. Auf der MS Starnberg
Ab/an: Starnberg, Dampfersteg (direkt am Bahnhof)
Fahrtdauer ca. 3 Std. Reservierung erforderlich unter textfactory@t-online.de

26.10. Bochum, Bergbaumuseum. Lesung mit H.P. Karr, aus: "Hängen im Schacht".

Taxi

Taxifahrer T
HH

T: ... und dann hab ich noch einen Bruder, und der macht was ganz Tolles. Der schreibt.
HH: Oh.
T: Ja. Der hat so viel Phantasie ...
HH: Ahja.
T: Sie glauben ja gar nicht, wie viel Phantasie man braucht, um ein ganzes Buch zu schreiben!
HH: Och ...
T: Jedenfalls, der hat ein ganzes Buch geschrieben. So Edgar Wallace irgendwie, aber dann auch so englisch und deutsch, alles zusammen.
HH: Soso.
T: Und dann hat der das weggeschickt.
HH: Ah?
T: Na, aber die wollten das nicht.
HH: Hm.
T: Die haben ihm gesagt, das sei ja wohl das Werk eines Verrückten.
HH: Echt!
T: Ja. Na, aber ich frag mich ja trotzdem manchmal, ob ich nicht auch mal so ein Buch schreiben sollte.
HH: Oha.
T: "Meine lustigsten Taxigäste", zum Beispiel.
HH: Mhm.
T: Das wollen die Leute doch lesen.
HH: Jo.
T: Dann würde ich einfach aufschreiben, was mir so passiert. Den ganzen Tag.
HH: Mhja.
T: Ich frag mich, was das wohl kostet, so ein Buch zu schreiben.
HH: Ähm ...
T: Bestimmt muss man da was investieren.
HH (hüstelt)
T: Na, egal. Sie wissen das bestimmt auch nicht. Jedenfalls hab ich meinem Bruder gesagt, wenn ich mal einen Taxigast hab, der was mit Büchern macht, geb ich ihm sein Buch. Und erzähl von meiner Idee mit den lustigsten Taxigästen.
HH: Mmmmmmf.
T: Soisdas. Und Sie? Was machen Sie denn so?
HH: Ich müsste da vorne dann links an der Ecke raus, wär das okay?