Mittwoch, Oktober 29, 2008

Vorhin im Rewe.

Einkaufengehen ist ja etwas, das ich a.) sehr ungern und deshalb b.) möglichst nach 20 Uhr mache. Manchmal zwingt mich dieser leere Kühlschrank dazu, auch schon mal vor 20 Uhr einkaufen zu gehen. Dann weiß ich wieder, warum ich es so ungern mache. 18 Uhr zum Beispiel ist eine ganz schlechte Zeit, zumindest für den Rewe in Blankenese: randvoll mit Pärchen und ihren Kindern. Mir ein ewiges Rätsel, warum nicht einer zu Hause bleibt und die Bälger beaufsichtigt, während der andere gemütlich den Einkaufszettel abarbeitet. Nein, sie müssen zu viert oder zu fünft gehen und brauchen dreimal so lange, weil sie ständig ihre kreischenden Kinder aus der Gefriertruhe retten oder unter den Gemüseregalen hervorzerren müssen. Oder weil sie sie suchen müssen, wenn sie bei allein Einkaufenden (mir) unbemerkt von den Erzeugern in den Wagen klettern und mitfahren. Mir macht das nichts. Bei mir sind sie ja ruhig. Kaum sind die Eltern da und beenden die Spaßfahrt im fremden Wagen, fangen sie das Plärren wieder an. Oder an der Kasse: "Papaaaaaa, ich WILL aber den Lolli jäääääääätzt!" Tränen, rot anlaufen, Papa versucht, gleichzeitig einzuräumen, zu zahlen und das Kind zu bändigen, weil Mama den Kleinsten stillt.
Egal. Was aber sehr niedlich war: Ein Elternpaar hatte Glück, sie hatten das Kind schon so weit erzogen, dass es alleine einkaufen gehen konnte. Da stand dann also der Bub, die Einkäufe brav in den Stofftaschen verpackt, und noch schnell eine Fritz Kola am Wickel. So schnell, wie er die getrunken hat, war sie garantiert nicht genehmigt. Also entweder vom Taschengeld, oder aus der Haushaltskasse geklaut, oder es war das Geld für "Und wenn noch was übrig ist, kaufst du dir was Schönes, aber keine Cola, hörst Du!" Naja, besser als Zigaretten. Aber genau so, wie er die Fritz Kola runterstürzte, wird er in ein, zwei Jahren neben den Einkaufswagen stehen und ein Bier runterstürzen. Den schuldbewussten Blick hatte er schon ganz gut drauf. Völlig versunken war er, und so richtig Spaß hat ihm die verbotene Cola (Kola!) auch nicht gemacht, in dem Tempo kann sie gar nicht schmecken.
Sowas sieht man nach 20 Uhr natürlich nicht mehr. Da hängen nur noch die zwei, drei Penner, die es dann doch in Blankenese gibt, im warmen Eingangsbereich und unterhalten sich selbstvergessen und in Bahnhofsvorplatzlautstärke über die gestiegenen Spritpreise. Meint Vodka und diese Sorte Sprit. Das ist eigentlich nur dann spannend, wenn wieder einer von ihnen anfängt, seinen unsichtbaren Freund zu sehen, und sich so lange mit ihm streitet, bis der beherzte Brotverkäufer hinter seiner Theke vorkommt und ihn rausschiebt. Samt seinem unsichtbaren Freund. Von dem ich leider noch nicht weiß, wie er heißt.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mich schiebt niemand raus, ich gehe immer schon von alleine.

Henrike hat gesagt…

aber ich hab's doch gesehen!