Das ist schön:
"Wissen Sie, meine Theorie ist, dass die Spannung, die wirkliche Spannung, der wirkliche Kitzel bei einem Kriminalroman – genauer gesagt, auf den letzten paar Seiten eines Kriminalromans – weniger mit der Enthüllung etwa der Identität des Mörders zu tun hat oder mit der Klärung seiner Motive oder mit sonst etwas, das die Autorin ausgeheckt hat, sondern mit der wachsenden Befürchtung des Lesers, dass sich das Ende nach all der Zeit und Mühe, die er in das Buch investiert hat, wieder einmal als Reinfall herausstellt. Mit anderen Worten, was die Spannung erzeugt, von der Sie sprechen, ist nicht etwa die Angst des Lesers, dass der Detektiv versagen könnte – er weiß, das passiert nie -, sondern dass der Autor versagt."
Kommt aus Gilbert Adair, "Ein stilvoller Mord in Elstree" ("A Mysterious Affair of Style"), gefunden und für gut befunden von dpr im hinternet.
Schlimmstes Versagen, kürzlich entdeckt: "The Blood Doctor" von Barbara Vine. Und ich habe diese Frau einst verehrt.
Freitag, Dezember 28, 2007
Das Versagen des Autors beim Aufhören
Eingestellt von Henrike um 1:59 AM
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1 Kommentar:
Oha, da versucht sich wohl jemand als Agathon Christie? Pech für den wortspiellustigen Herrn Autor, daß das nicht richtig ins Deutsche übersetzbar ist, wobei man sich aber streiten kann ob es noch mehr Pech ist, daß man für die deutsche Ausgabe ein Titelbild entworfen hat, das den Feine-Gesellschaft-Agatha-Christie-Stil in einen "mondänen"-rauchigen-Kneipen-Dashiel-Hammet-Stil umdefinieren muß... ;-)
Die Theorie mit der Spannung ist aber interessant, wobei man allerdings wohl prokrastinierender Autor sein muß, um sie in aller Tiefgründigkeit richtig verstehen/genießen zu können *g*
Liebe Grüße!
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