Heute Morgen dachte ich: Es ist soweit! Der Marktleiter vom Feinkost-Edeka unten an der Elbchaussee begrüßt mich mit Handschlag. Aber das ist normal. Die sind hier alle so. Die Kassiererinnen begrüßen einen mit „Einen wunderschönen guten Tag“ und benehmen sich ein bisschen so wie in der Werbung. Und auch sonst der Einzelhandel. Wenn die mal was nicht haben, sagen sie einem, wo man es findet, ganz selbstlos. „Ach das gibt’s beim Herrn X.“ – „Ähm..?“ – „Straße runter auf der anderen Seite, das Schreibwarengeschäft, das ist der Herr X. Sind Sie nicht von hier? Ach, gerade hergezogen? Das ist ja interessant. Wo kommen Sie denn her?“ Und schon kennen sie einen.
Das ganze hat einen winzigen Nachteil. Weil jeder jeden kennt, unterhalten sich auch alle wie beste Freunde, die sich zwei ereignisreiche Monate nicht gesehen haben. Also dauert jedes Verkaufsgespräch gute drei Stunden, und man steht brav wartend daneben. Dann ist man dran und wird wieder genau taxiert. Sie sehen ja, dass ich nicht wie die anderen Frauen tagsüber in Reiterhosen und Reiterstiefeln rumrenne, um dann mit meinem Range Rover wegzufahren, und sie hören auch sofort, dass ich nicht von hier sein kann. Dann sortieren sie mich wild zwischen Bayern und Österreich ein. Was den Schuhverkäufer aus Österreich, der aber schon siebenunddreißig Jahre in Hamburg lebt, sehr glücklich gemacht hat. Nach zwei Stunden durfte ich dann auch endlich mit meinen neuen Schuhen nach Hause gehen.
4 Kommentare:
Moin,
hohe Stiefel?
Gruß
Chris
nix! flache halbschuhe!
Rebellin!;-)
Gruß
Chris
Mooooin!
"Neun Schuhe"? Kein Wunder, dass das so lange dauerte.
Aber mal im Ernst: Ich war über Silvester an der Küste, und es war derart wunderschön, dass die Leute erst mal einen Klönschnack hielten und dann bei Gelegenheit zu fragen begonnen, was man denn gerne so kaufen würde. Sehr erholsam. Nicht immer diese Hektik.
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