Vorm neuen Rewe: ein Roundabout, in dessen Mitte man natürlich nicht parken darf. Man kann von dort aus rechts in die Tiefgarage fahren. Links kommt man aus der Tiefgarage raus und fährt idealerweise zurück auf die Straße. Man kann auch einfach im Kreis fahren, wenn man sich noch nicht entschieden hat, möglichst aber nur in eine Richtung.
Diverse Herrschaften parken in der Mitte, wo man natürlich nicht parken darf (s.o.).
Weitere Herrschaften verlieren beim Befahren des Roundabouts den Überblick.
Noch mehr Herrschaften, die zu Fuß ihre Einkäufe mit sich herumtragen, stürzen sich ebenfalls in das entstehende Verkehrschaos.
Nun beginnen die Diskussionen darüber, wo man parken darf und in welche Richtung man den Roundabout befahren sollte. Oder auch nicht. Und da es lauter gut verdienende Akademiker sind, die sich zwischen den SUVs und Oberklasselimousinen streiten, schreit irgendwann der eine den anderen an: "Ist es denn tatsächlich so, dass Sie in der Ihnen zur Verfügung stehenden freien Zeit offenbar keine anderweitige Zerstreuung finden, als sich hier um die Belange anderer zu kümmern, in die Sie als Fußgänger nur periphär involviert sind?"
Ich meine, jeder andere hätte gesagt: "Halt Dich da raus, Du Arschloch." Oder?
4 Kommentare:
Ich finde die erste Variante ... nun ... ausgefeilter. Und dann ist zu bedenken, dass "Arschloch" ein Wort mit diskriminierender Bedeutung ist. Ich meine, jeder kann es zu jedem sagen; und in meinem Fall finde ich, dass es bei 98 Prozent aller Leute in meinem Umfeld gerechtfertigt ist, wenn ich das zu denen sage. Sozusagen eine moralische Pflicht, eine soziale Verantwortung, ihnen eine ehrliche und klare Rückmeldung zu geben. In Blankenese aber
* wiegt den Kopf
d e k l a s s i e r t es Dich. Du bist praktisch sozial tot, wenn Du es sagst - egal zu wem.
Stil hätte es aber, auf die nonverbale Variante auszuweichen: Schweigend (ist sowieso Gold) Golfschläger (klassenbewusst, evtl. einen Mizuno F 60 oder einen Taylor Made Burner) aus dem Kofferraum des widerrechtlich parkenden Wagens ziehen und ohne weiteren Kommentar Tatsachen schaffen. Das kann man wunderbar abstufen: Tüten aus der Hand schlagen, Rückspiegel justieren, freie Sicht aus der Frontscheibe gestalten oder Ohren einfärben. Wunderbar ausgefeilt. Und sehr entlastend.
Moinsen
Ich wollte bei dieser Gelegenheit mal einwerfen, dass nicht jeder gut ausgebildete Akademiker auch ein gut verdienender ist. Leider.
Ansonsten hast Du selbstverständlich Recht, Henrike...
Gruß
Chris
ey, halt dich da raus, du arschloch...
*macht sich notizen
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