Sonntag, Februar 17, 2008

Men In Trees

In dieser manchmal gar nicht so unlustigen Serie wird der Eindruck vermittelt, in Alaska säßen überall Männer herum, sogar in Bäumen. Als sei dies unfassbar außergewöhnlich und eben nur in Alaska so. In Berlin finden sich auch Männer in Bäumen, in Dahlem beispielsweise, da vertreiben sie sich gerne ihre Zeit in Bäumen. Heute Nachmittag erst sah ich im Park einen Mann aus den Bäumen kommen. Er hatte lange braune Dreads und eine Motorsäge und sagte „Hallo“. Da mir meine Eltern nicht beigebracht haben, was man so alles in genau so einer Situation tut – also mein Papa hat eigentlich nie gesagt, Kind, wenn ein Mann mit einer Motorsäge aus einem Baum kommt, dann musst Du Folgendes tun… - da mir also die gesellschaftliche Konvention nicht bekannt war, probierte ich es ebenfalls mit „Hallo“. Er fühlte sich ermutigt, nach meinem Handy zu fragen, dessen Existenz ich kaum leugnen konnte, da es wegen einer eingehenden SMS gerade vor sich hinpiepte. „Vielleicht?“, versuchte ich. „Muss ... jemand angerufen werden?“ Es gibt Situationen, da fällt einem einfach nichts wirklich Gutes ein. Der Mann nickte, zeigte mir in einem Notizbuch die Telefonnummer seines Chefs und instruierte mich, so dass ich der Mailbox seines Chefs erklären konnte, Christian – der Mann mit der Motorsäge offenbar – sei fertig mit der Arbeit.
Das war’s auch schon. Ich stellte mir später vor, dass der Mann mit der Motorsäge vielleicht für die Stadt arbeitet, und dass der Senat beschlossen hat, Telefonkosten bei den Mitarbeitern zu sparen. Deshalb wurde angewiesen, zufällige Passanten zu bitten, die notwendigen Anrufen zu tätigen, um so die Kosten auf die Bevölkerung zu verteilen. Möglichst auf die direkt betroffene Bevölkerung, meint, wenn ein Arbeiter in Dahlem im Park arbeitet, fragt er Anwohner, die den Park nutzen, und schon ist alles ganz gerecht. Als nächstes könnte der Senat einführen, dass städtische Mitarbeiter Fahrtkosten einsparen und einfach an der nächsten roten Ampel in ein Auto steigen, um sich zurückfahren zu lassen.
Ich hoffe, ich habe jetzt niemanden auf dumme Gedanken gebracht. Liest jemand vom Senat mit?

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hehe, keine Ahnung ob der Senat mitliest, aber falls dies jemand vom Schulamt tut:

- Es ist unnötig Lehrer mit Stiften usw. auszustatten, weil sich in der Klasse stets hilfsbereite Schüler finden, die sich in dieser Hinsicht (Blau oder schwarz?) nur allzu gerne behilflich zeigen. Letzteres kann übrigens auch permanent geschehen, da die ein oder zwei Euro pro Stift die Bestechungsgrenze nicht überschreiten, wobei allerdings die Frage der Akkumulation entsprechender Kosten zu stellen wäre?

- Es ist unnötig als Chemielehrer ein Feuerzeug zum Anzünden des Bunsenbrenners mit sich zu führen, da es gl... kostensenkenderweise in jeder Klasse noch ein paar aufrechte Raucher gibt, die sich von der staatlichen Anti-Raucher-... (censored *g*) ... die weiterhin das Recht auf freie Meinungsbildung für sich in Anspruch nehmen.

- Es wäre wünschenswert die Möglichkeit zum Konfiszieren piepsender/musizierender Handies über mehrere Tage hinweg einzuführen.