Wer in Zukunft weiterhin behaupten will, England wirklich zu kennen, muss diese Seite zwingend verinnerlichen: Icons – A Portrait of England informiert über alles, was uns an diesem Land glücklich macht, sei es nun Monty Python, Real Ale oder das Wetter. Präsentiert wird auch ein wichtiges Icon aus meiner längst verflossenen Studienzeit: The Angel of the North. Damals, 1998, war das rostige Geschöpf noch ganz neu (Rost=Kunst) und sorgte auf der vorbeiführenden A1 regelmäßig für Auffahrunfälle.
Das stählerne Engelchen ist zwanzig Meter hoch, hat eine Flügelspannweite von über fünfzig Metern (wenn man genau drauf achtet, sind die Flügelchen ein wenig gebogen, wie zur Umarmung, sagt der Künstler, dessen Namen ich vergessen habe) und steht auf einem Hügel zur besseren Draufsicht. Soweit ich weiß, soll es daran erinnern, dass die Region zwischen Durham und Newcastle (Tyne and Wear, oder so) einmal wichtige Industrie hatte. Wann das gewesen sein soll, weiß heute niemand mehr so richtig. Zum Glück gibt es mündlich überlieferte Legenden vom einstigen Vorhandensein der Arbeitsplätze, aber auch quasihistorische Zeugnisse über den Abstieg des Nordosten, „Billy Elliot“ zum Beispiel. Als der Engel installiert wurde, waren die Glanzzeiten jedenfalls schon lange vorbei. Vielleicht deshalb der Rost-Look.
Der Nordosten hat noch mehr zu bieten, zum Beispiel das Penshaw Monument, ganz in der Nähe von Washington. Es ist wie der Engel gut von der A1 aus zu sehen. Ich glaube, man kann es bereits von Durham aus sehen. Das Penshaw Monument ist völlig sinnfrei und ohne jegliche Bedeutung und sieht einfach nur ein bisschen nach einem griechischen Tempel aus. Da es schon seit Mitte des neunzehnten Jahrhunderts auf dem Penshaw Hill herumsteht und nichts mit sich anzufangen weiß, gibt es wegen ihm keine Auffahrunfälle. Mein Vater war wahrscheinlich der einzige in den letzten, sagen wir, zehn Jahren, der sich höflich, aber auch nicht wirklich interessiert, danach erkundigte, als er mich zufällig besuchte. Es ist übrigens nicht bei den Icons gelistet, aber das kann noch kommen.
Falls nämlich jemand das Gefühl hat, dass gewisse Dinge, die mit England zu tun haben, auf der Icons-Seite unterrepräsentiert sind, kann er sie vorschlagen und muss dann eigentlich nur ein paar hundert Freunde mobilisieren, die dafür stimmen. Ich stimme für HP-Sauce.
Freitag, Januar 11, 2008
Things, English
Eingestellt von Henrike um 4:49 AM
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7 Kommentare:
von wegen unbedeutend...
das penshaw monment war ein dreistes abkupfern der teutschen walhalla zu kaisers zeiten und löste somit den ersten weltkrieg aus...
klar. und den zweiten.
Huh, diesen Billy-Elliot-Film mußte ich mir mal auszugsweise (die Zeit reichte einfach nicht mehr, also bekamen wir nur die wichtigsten Stellen vorgeführt... *g*) in einer Soziologie-Vorlesung antun...
Es fehlt auch "Klute's"! Schließlich war ich dann damals irgendwann doch mal da - but could have done without it.
Und auch sehenswert "Brassed off" als Einführung in die Ruinen Britanniens.
HP-Sauce? Aber bitte schon zum Frühstück!
@licht: das ist ein guter film. ein sehr guter film. was anderes will ich hier gar nicht hören.
@albertsen: natürlich zum frühstück. ich esse nie meine spiegeleier mit speck ohne hp sauce.
n.b.: klute wurde vor einigen jahren offiziell zum schlechtesten club europas gewählt. blöderweise war er der einzige in durham.
brassed off ist super!
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