Seit 20 Jahren ist er hier, und er kann sich immer noch nicht so richtig an die Hamburger gewöhnen. Was natürlich an den Hamburgern liegt. Weil sie ihn dauernd fragen, wann er denn wieder zurück nach Österreich geht. Und wenn er dann sagt, dass er aus Bayern kommt, fragen sie ihn, warum er nicht so schön ordentlich spricht wie der Herr Dr. zu Guttenberg. Das muss man mal einem Bayern sagen, er soll doch bitte irgendwas wie ein Franke machen, haha. Zumal, glaubt der Münchner, zumal der Guttenberg bestimmt in Norddeutschland im Internat war. So wie der spricht, dieser Franke.
Naja, der Münchner hat das aber genau analysiert, warum das so ist mit den Hamburgern. Hatte ja auch 20 Jahre dazu Zeit. Das Problem der Hamburger, sagt er, ist ganz einfach:
"Die homs hier koan Flaucher."
Das nenn ich mal kulturelle Unterschiede auf den Punkt gebracht.
Mittwoch, September 16, 2009
Heute in Hamburg einen Münchner getroffen.
Eingestellt von Henrike um 10:58 PM
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
Es ist nun mal auch so, von der anderen Seite her gesehen, w i r Hamburger können uns auch schwer an die Münchner oder sagen wir: die bayrische Weise zu sprechen, gewöhnen. Empfindsame Menschen gewöhnen sich an überhaupt nichts, sondern nehmen auch die Wiederholung als eine Offenbarung, die es zu würdigen gilt. Wie bspw. den jungen - bayrisch sprechenden - Mann, der, dekorativ auf die Sitze in der U-Bahn geflegelt, umgeben von prall gefüllten Penny-Einkaufstaschen, laut und deutlich (soweit man das Bayrische als deutlich zu verstehen in der Lage ist) in sein Mobiltelephon r ö h r t e: "Ahh so ... ah soo ... ah soo." Vermutlich ist das eine dort geläufige Variante des sozialen Grunzens und es ist nicht einfach, sie durch ein verständnisvolles Neigen des Kopfes zu ersetzen, schon gar nicht am Telefon. Hamburger können das aber. Und das ist der Unterschied.
Kommentar veröffentlichen