Manchmal hat man das Gefühl, dass es eigentlich ganz gut läuft. Das ist nicht so häufig, dieses Gefühl, aber hier und da, wenn man nicht genau aufpasst, schleicht es sich ein. Man freut sich über Dinge wie: dass einem eine Kurzgeschichte offenbar dann doch gelungen zu sein scheint. Oder dass die Blankeneser Gymnasiasten um zwölf Uhr mittags angesichts des Hafengeburtstags schon so besoffen sind, dass sie nachts bestimmt keinen Lärm mehr machen können, so dass man in Ruhe arbeiten kann. Oder dass der letzte Roman in die nächste Auflage gegangen ist. Das gibt Energie für den Tag, man nimmt sich richtig viel vor und weiß: Heute schafft man es, heute klotzt man ran und macht mal so richtig viel, heute geht endlich was vorwärts.
Und dann klingelt der Postbote und bringt ein Päckchen mit allen drei Büchern von Sebastian F., die er mir versprochen hatte zu schicken. Ich denke an seine Auflagenhöhe und daran, in wie viele Sprachen er übersetzt wurde, und leg mich wieder ins Bett, mittags um drei, um ein bisschen an die Decke zu starren.
"Nicht vergleichen", sagt A., die gerade Wiewerdeicherfolgreichratgeber liest, angeblich nur wegen mir.
"Ja klar", sage ich und starre weiter an die Decke, weil, wenn man lange genug gestarrt hat, fällt einem ja vielleicht was ein.
Freitag, Mai 09, 2008
Höhenunterschiede
Eingestellt von Henrike um 7:28 PM
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1 Kommentar:
...ich warte ja auch schon seit monaten auf den postboten, der mir das päckchen mit frau H.s werken bringt...
aber die post, man kennt sie ja,
denkt bestimmt, hier sieht alles aus wie mittelhessen und mäandert meanwhile durch stuttgart ,bochum oder hamburg
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