Montag, Mai 02, 2011

Dünne Handwerkernerven

Installateur I
HH

Am Telefon.

HH: Guten Tag. Ich bin gerade neu eingezogen und würde gerne ... (zählt minutenlang auf, was alles gemacht werden muss) ... ja und dann noch vielleicht, dass mal jemand schaut, ob man bei der Badewanne noch zusätzlich eine Brause einbauen könnte.
I (schweigt)
HH: Hallo?
I: Wo hamsn eijentlich meine Nummer her?
HH: Äh, wieso?
I: Na ja, Telefonbuch, Gelbe Seiten, Annongse ...
HH: Bin ich bei Ihnen falsch? Machen Sie so Kleinkram nicht? Sind Sie nur Installateur für Großaufträge, so ab 20qm Bad komplett neu einbauen aufwärts?
I: Nö, aber det machen wa auch. Hamse Interesse?
HH: Nein. Ich will nur das, was ich Ihnen gerade alles gesagt habe.
I: Sooo. Und wat wär det noch mal allet?
HH: Haben Sie nicht zugehört?
I: Na ja, ick wollt halt ersma wissen, wo Se die Nummer herham.
HH: Und ich will wissen, ob Sie das machen.
I: Was is mit der Nummer?
HH: Warum?
I: Nur so.
HH: Wie, nur so?
I: So interessehalber. Wejen Werbung schalten und so.
HH: Ihr FREUND, der Elektriker, hat sie mir EMPFOHLEN, nachdem ich ihm HAARKLEIN ERKLÄRT habe, was mein PROBLEM ist, und IHR FREUND DER ELEKTRIKER meinte, rufen Sie den an, DER KANN DAS! ALSO KÖNNEN SIE DAS? JA ODER NEIN?
I: Ja nee is jut. Ick schick Ihnen den Mongtör, gleich morjen früh.

Freitag, März 18, 2011

Paketbote

Paketbote P
HH
P (keucht die Treppen mit einem riesigen Paket rauf)
HH: Ui!
P: Ja, das ist groß!
HH: Ich seh's.
P: Aber nicht sehr schwer.
HH: Ja ich weiß.
P: Ach wissen Sie schon, was es ist?
HH: Ja.
P: Aha ...?
HH: Sie können es gerne da abstellen.
P: Äh ja. Ja. Vorsichtig, ne? Da steht ja "Vorsicht Glas" drauf.
HH: Ja.
P: Wär ein bisschen groß für ne Flasche, haha!
HH: Ja.
P: Ja. Ganz schön sperriges Paket.
HH: Muss ich nicht noch wo unterschreiben?
P: Achso. Ja. Hier.
HH: Mhm.
P: Hoffentlich müssen Sie das nicht retournieren.
HH: Nein.
P: Weil, wenn Sie das zur Post bringen müssten ...
HH: Ich muss es nicht retournieren.
P: Ach ja, Sie wissen ja schon, was es ist.
HH: Genau.
P: Tja. Ist ja riesig. Aber gar nicht schwer. Und zerbrechlich.
HH: Sie hatten alles von mir? Unterschrift und so?
P: Äh ja. Danke.
HH: Prima. Dann noch nen schönen Tag.
P: ...
HH: War doch noch was?
P: Was ... isses denn?
HH: Und ich dachte schon, Sie fragen nie.
P (strahlt): Und?
HH: Geburtstagsgeschenk für mich. Bis die Tage dann! (macht die Tür zu)

Praxispost

Postbote P

HH

P: (klingelt)

HH (Gegensprechanlage): Ja?

P: Die Pohost!

HH: Muss ich was unterschreiben?

P: Nein!

HH: Dann legen Sie's auf die Treppe. Danke.

P: Moment, ich hab vielleicht was falsch gemacht!

HH: Was denn?

P: Ich hab Ihnen die Post von der Heilpraxis in den Briefkasten geworfen.

HH: Warum das denn?

P: Na ja, da standen Namen drauf, die stehen nicht am Briefkasten von der Heilpraxis.

HH: Und an meinem Briefkasten standen die Namen?

P: Nein, aber ich dachte ...

HH: Was?

P: Sie haben doch diesen Aufkleber auf dem Briefkasten.

HH: "Keine Werbung, sonst müssen Sie leider sterben"?

P: Nein, hier steht irgendwas mit Naturheilpraxis, und da dachte ich ...

HH: Da steht: "Auf gar keinen Fall Pakete für mich in der Naturheilpraxis abgeben."

P: Ja, und da dachte ich, Sie hätten mit denen was zu tun.

HH: Nein. Eben nicht.

P: Und was mach ich jetzt mit der Post?

HH: Bei der Naturheilpraxis einwerfen.

P: Aber die ist doch jetzt bei Ihnen im Briefkasten!

HH: Jaja, ich mach das nachher. Das nächste Mal machen Sie's aber richtig.

P: Und wieso stehen da nicht die Namen richtig auf dem Briefkasten von der Praxis?

HH: WAHRSCHEINLICH denken die, es reicht, wenn Naturheilpraxis und die richtige Adresse draufsteht?

P: Hm.

HH: Ja.

P: Na gut.

HH: Ja.

P: Dann geh ich mal.

HH: Ja.

P: Und Sie sind jetzt nicht von der Praxis?

HH: Nein.

P: Aber Sie heißen doch so ähnlich.

HH: Nein.

P: Hier steht: "Heil...and".

HH: Da steht NICHT "Heil...praxis".

P: Ach so. Na gut.

HH: Gut.

P: Ich geh dann mal.

HH: Prima.

P: Ja, also schüss dann.

HH: Bitte!

Montag, März 14, 2011

Aus gegebenem Anlass ...

... und weil man es nicht oft genug sagen kann:
Mit Aussteigen können wir alle selbst schon mal anfangen. Dann kommt das Abschalten hoffentlich ganz schnell.

Freitag, Februar 18, 2011

Auf Wohnungssuche

Die besten Maklersprüche bei der Wohnungssuche in Berlin, hier gebündelt auf vielfachen Wunsch:


"Ja okay, das ist die Psychiatrie da gegenüber. Aber Sie gehen ja nu nicht nachts spazieren, nehm ich mal an. So als Frau und allein. Weil, das wär dann vielleicht nicht so ratsam. Hab ich Ihnen schon die Alarmanlage gezeigt?"

"GANZ ruhige Straße. Da vorne ist ein Gymnasium, daneben eine Grundschule, und das da drüben ist ein Behindertenwohnheim. Aber die sind ganz lieb, die tun keinem was."

"In erster Linie haben wir hier im Haus ja Singlewohnungen. Die sind sehr beliebt bei den Krankenschwestern, die gegenüber in der Klinik arbeiten." (reibt sich die Hände)

"Hab ich grundsaniert in die Anzeige geschrieben? Ich meinte renoviert. Also, die Wohnung wurde gestrichen. Der Flur. Und natürlich machen wir noch sauber, bevor Sie einziehen."

"Da vorne ist eine Bushaltestelle, da kommen Sie mit dem Bus auf direktem Weg in drei Minuten zur nächsten S-Bahn."
(Der Bus kurvte über eine halbe Stunde durch die Seitenstraßen und hielt an jeder Hausecke.)

"Komisch. Irgendwas stimmt hier nicht. Normalerweise tackert die Heizung immer wie blöd. Tictictictic ... Eigentlich immer, wenn ich hier bin. Vielleicht ist sie kaputt?"

"Den Kühlschrank müssen Sie sich wegdenken. Und die Spülmaschine. Und die Einbauschränke bleiben auch nicht, und um den Boden müssten Sie sich dann selbst kümmern, wenn Sie den anders wollen. Und wenn Sie im Bad was anders haben wollen, können Sie das auf eigene kosten ruhig auch."

"Total grüne Gegend. Gleich hinterm Haus zum Beispiel ist ein ganz toller Friedhof."

"Klar gibt dit Parkplätze! Jede Menge! Die janze Straße! Überall! Ick hab drei Straßen weiter wat jefunden, aber dit war nur jetz ma son Zufall. Also, im Negativen. Sie wissen schon."

"Ja, der Schimmelfleck kommt immer mal wieder, aber den kriejense mit Schimmelentferner wieder weg. Und dafür hamse super neue top Kunststofffenster, die hat nich jeder!"

"Nee, der Vormieter is ausjezogen, weil et ihm zu laut war. Hab ick jesacht: Laut? Wieson laut? Dit is nich laut, dit is Lebensfreude!"

"Was, Sie haben 15 Minuten vom S-Bahnhof gebraucht statt 5? Also nur Fußkranke brauchen länger als 5. Wenn ich mit meinem Hund jogge, brauch ich nur 5."

"Ich habe ja nichts gegen Katzen, ich kenne mich da auch gar nicht aus, aber - wenn die aufs Parkett pullern, dann bleibt ja der Geruch jahrelang drin, oder?"

"Ja klar gehn alle Fenster nach Norden, aber das ist der fünfte Stock, da ist es ja schon von Natur aus heller."

"Wannsee, dit war früher wie ne Sackgasse, wie son Biotop, wissense, aber heute, da hamwa die Autobahn, hörnse?" (Hand hinters Ohr) "DIT is die Autobahn. Jenau wie Meeresrauschen."

Sonntag, Januar 16, 2011